Kölnische Rundschau vom o1. Februar 2007:

Barbara Maria Althoff zeigt ihre Objekte bei KunstEfeld

von LYDIA KECK

EHRENFELD. Im hellen Licht des Tages wirken die Wandobjekte fast schon unauffällig. Ein zarter Schleier scheint dann über dem roten Weinlaub, den Granatsteinen, den vertrockneten Gräsern und Miesmuscheln zu liegen. Abends jedoch erwachen die Naturgegenstände zu neuem Leben. Barbara Maria Althoff hat die Fundstücke, die derzeit in der Galerie KunstEfeld zu sehen sind, in weißes Filz eingeschlossen. Durch eine spezielle Hinterbeleuchtung erhält jedes einzelne Objekte in den Abendstunden eine kräftige Farbe und Struktur.

An Kokons von Insekten erinnern diese Objekte, oder auch an Mumien. Nicht ohne Grund, denn für die Künstlerin, die sich mit Heilprozessen befasst, hat auch das Thema Tod in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. "In unserer Kultur spricht niemand über den Tod, er wird verdrängt. Wer aber einen Glauben hat, hat eine ganz andere Festigkeit", stellt die 1964 im münsterländischen Neuenkirchen bei Rheine geborene Künstlerin fest.

Vor neun Jahren beschloss Althoff, die an der Akademie der bildenden Künste im niederländischen Enschede freie Kunst studierte, das Thema anzupacken. Vor dem Studium hatte sie die Gesellenprüfung zur Damenschneiderin abgelegt, daher die Affinität zu Textilien. "Wolle war das erste Textilmaterial, mit dem sich Menschen befasst haben. Es schien mir am besten geeignet. Zwar werden die Objekte beim Filzen der Wolle eingeschlossen, sie scheinen auf den ersten Blick gefangen zu sein. Doch bietet der Filz auch einen Halt", erklärt Althoff. Als Rahmen verwendet sie Lärchenrinde. Mit Bedacht: "Die Rahmen blättern. Es sind lebende Objekte, die einem Altersprozess ausgesetzt sind."

Heilung und damit Hoffnung drückt sie in ihren Bildern auch durch die Einarbeitung von Bernstein aus. "Bernstein wurde schon vor langer Zeit zur Heilung eingesetzt", erklärt sie.

Die Ausstellung "Objektkunst" von Barbara Maria Althoff, die vom KunstEfeld e. V. und Kultur Köln 30 in der Galerie KunstEfeld, Lenauplatz 3, veranstaltet wird, ist noch bis zum 23. Februar zu sehen. Die Galerie ist immer montags in der Zeit von 16 bis 19 Uhr (und samstags von 15 bis 18 Uhr - Korr.) geöffnet.

 


Barbara Maria Althoff in der Kölnischen Rundschau vom 01.02.2007

Zum Vergrößern anklicken